Die Wurzelkanalbehandlung 

 

Bei diesem Gedanken stellt es vielen schon die Nackenhaare auf. Wurzelkanalbehandlungen haben einen (leider) sehr schlechten Ruf.
Wer schon eine bekommen hat, weiß, dass oft vorher starke Schmerzen für dieser Behandlung der Auslöser waren.

Dabei kann man dank dieser, den eigenen natürlichen Zahn noch erhalten – das Implantat rückt somit erst einmal weit in die Ferne. 

Aber was ist das eigentlich? Wie läuft sie ab? Die Fragen werden wir mit diesem Artikel beantworten.

 

Was ist eine Wurzelkanalbehandlung?

Kurz und knapp beschreibt dieser Ausdruck nur das Entfernen von Arterien, Venen, Nerven und Bindegewebe aus dem Zahninneren, dem Zahnwurzelkanal.
Frontzähne haben oft nur eine Wurzel, während Backenzähne bis zu drei Wurzeln haben und dadurch auch bis zu vier Wurzelkanäle haben können.
Dabei wird alles im Inneren des Zahnes mit sterilen, filigranen Instrumenten und Nadeln entfernt. Ziel ist es, den Zahn zu erhalten. Denn eine Wurzelkanalbehandlung ist oft die letzte Chance, ehe der Zahn gezogen werden muss. 

 

Wann braucht es eine Wurzelkanalbehandlung?

Es braucht eine Wurzelkanalbehandlung, wenn die Karies zu weit fortgeschritten ist, und das Nervengewebe im Inneren der Zähne bereits entzündet ist. Dies kann manchmal erst durch ein Röntgenbild auffallen, wenn der Zahn ansonsten symptomlos ist. Durchaus kann es bei abgebrochenen Zähnen (zum Beispiel nach einem Unfall) eine Wurzelkanalbehandlung notwendig sein.
Anders als viele denken, muss die Notwendigkeit dieser Behandlung eben nicht immer mit Schmerzen verbunden sein!
Es empfiehlt sich oft auch die symptomlosen Zähne mit eindeutigem Befund behandeln zu lassen, um einer späteren akuten Schmerzbehandlung zu umgehen. 

Denn Zahnschmerzen lassen sich oft mit nur wenigen Maßnahmen aktiv umgehen

 

Wie läuft die Wurzelkanalbehandlung ab?

Bei einer Wurzelkanalbehandlung wird der Zahn betäubt und von oben an der Zahnkrone aufgebohrt. Das entzündete Nervengewebe in den einzelnen Zahnwurzeln mit speziellen Wurzelkanalinstrumenten entfernt. 

Mit verschiedenen Spülmethoden wird der Zahn von innen gereinigt gegebenenfalls mit dem Laser bestrahlt, um alle krankmachenden Bakterien abzutöten. 

In manchen Fällen muss ein antientzündliches Medikament in den Zahn eingelegt werden, um den Zahn zu beruhigen. Es kommt vor, dass dieser Prozess mehrere Termine erfordert. 

Anschließend werden die Wurzelkanäle mit einer gummiartigen Masse gefüllt sowie die Zahnkrone mit einer Füllung verschlossen. 

Die Wurzelkanalbehandlung als solche ist somit abgeschlossen. 

 

Mit der Zeit wird der Zahn durchaus porös, da er ja nicht mehr versorgt wird, wie die anderen „lebenden“ Zähne. Er ist aber immer noch der vollen Kaufkraft ausgesetzt. Um seine Lebenszeit im Mund noch weiter zu erhalten, sollte er zu gegebener Zeit mit einer Krone versorgt werden. 

 

Über die vielen Möglichkeiten des Zahnersatzes klären wir gesondert auf. 

 

Was für Komplikationen gibt es?

Das Wurzelkanalsystem ist sehr filigran, teilweise in manchen Abschnitten des Zahnes sehr stark gekrümmt. Daher kann es kann durchaus sein, dass trotz sorgfältiger Aufbereitung der Zahn dennoch entfernt werden muss.
Vor allem, wenn der Zahn weiterhin schmerzt, oder die Entzündung nicht zurückgeht.

Des Weiteren kann es durchaus zum Bruch von Instrumenten im Kanal kommen, sowie einer Perforation des Zahnes.

Es sollte einem bewusst werden, dass der Zahn nach der Wurzelkanalbehandlung trotzdem ein paar Tage aufbiss empfindlich ist und sich komisch anfühlen kann.
Nach Monaten oder Jahren kann es passieren, dass der Zahn sich dunkel verfärbt, wenn er nicht schon eine Krone hat. Hier kann eventuell ein Einzelzahn-Bleaching sinnvoll sein.

 

Bei Fragen stehen wir Ihnen sehr gerne zur Verfügung

 

 

 

(c) Bilder by Initiative Prodente